Ich bin damit aufgewachsen, dass wir jeden Sommer Urlaubsgäste hatten. Daran bin ich gewöhnt, und das gehört für mich zum Sommer dazu. Sowie die Tatsache, dass wir in der Ferienzeit nie Urlaub hatten, da es uns im Sommer immer darum ging, dass sich andere Leute bei uns wohlfühlen.

Ich habe schon von meinem Großvater viel darüber gelernt, wie man die Tage unserer Gäste versüßen kann. Ich habe gesehen, wie er die Gäste mit seinem köstlichsten hausgemachten Schnaps begrüßte. Ich habe beobachtet, wie er sie in sein Hobby, das Brieftaubenzüchten, eingeführt hat. Ich konnte hören, wie er nach dem Abendessen mit den Herren unter viel Gelächter gemütlich Karten spielte.

Auch meine Eltern sind wunderbare Vorbilder für mich auf diesem Gebiet. Bis heute bin ich erstaunt, wie sie es meistern, dass sich die Gäste bei uns fast gleich nach der Ankunft wie zu Hause fühlen. Als würde meine Mutter überall eine besondere Art Liebesstaub verstreuen – es ist kein Zufall, dass unsere wiederkehrenden Gäste ihre Gesellschaft so sehr schätzen. Und mein Vater weiß immer genau Bescheid, was gerade gebraucht wird, um den Urlaub zu einer schönen Erinnerung zu machen.

So habe ich miterlebt, wie er bei der Pfannkuchenparty am Abend für jemanden, der nichts Süßes essen durfte, einen speziellen Pfannkuchen mit Schweinshaxe zubereitete. Ich selbst habe den Anruf entgegengenommen, als ein wiederkehrender Gast uns darum bat, den Rasen vor seiner Ankunft nicht zu mähen, weil er den Geruch vom frisch gemähten Rasen so gerne habe, dass er selbst mit dem Rasenmäher durch den Garten gehen wollte. Genauso kann ich mich bis heute daran erinnern, wie gerne eine holländische Familie die Pfirsiche in unserer Plantage selbst pflückte und den Saft gleich zum Frühstück trank. Und da sind noch all die lustigen Geschichten, die Gäste und Gastgeber beim gemeinsamen Grillen und Kochen im Kessel über dem offenen Feuer einander vorgetragen haben.

So läuft das hier schon seit über 30 Jahren. Die Gastfreundschaft hat sich seitdem nicht verändert, aber das Haus umso mehr, da wir es ständig erweitert, umgebaut und renoviert haben. Anfangs hatten wir nur ein einziges Apartment mit Platz für 5-8 Personen. Heute gibt es drei davon, und sie bieten ausreichend Platz für 15 Personen. Auch den Garten haben wir ständig erneuert. Jeder Baum, jeder Strauch und jeder Grashalm wird hier sorgfältig behandelt, und im Ergebnis stecken Leib und Seele meiner Familie.

Deshalb war es für mich berührend, bei der letzten Neugestaltung selbst planen zu dürfen, wie nun alles aussehen soll. Dieses Vertrauen ist natürlich kein Zufall. Wieso? Weil ich einfach alles, was die Lubi Lodge betrifft, gerne mache. Ich liebe jede einzelne Tätigkeit, die damit verbunden ist – von der Zimmerreinigung über neue Ideen entfalten bis zum Empfang der Gäste. Das ist mein Hobby, mein Hinterland, meine Vergangenheit und meine Zukunft, mein ganzes Leben.